PayPal investiert in Blockchain

Die Blockchain-Technologie wird immer beliebter, auch abseits von Kryptowährungen. Viele Fintechs entwickeln neue Techniken, die rund um die Blockchain aufgebaut sind. Da Blockchains immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist es keine Überraschung, dass auch große Unternehmen ein Stück von der Torte abhaben wollen. So auch der US-Bezahldienst PayPal. Welche Gründe aber hat PayPal für die Investition in die Blockchain-Technologie und was ist eine Blockchain überhaupt?

PayPal und Cambridge Blockchain

Das Unternehmen „PayPal“ investiert nun auch in die Blockchain-Technologie. PayPal ist eigentlich ein Online-Bezahldienst, der bereits 1998 gegründet wurde und heute zur Begleichung von Mittel- und Kleinbeträgen genutzt wird. Hauptsächlich verwenden Verbraucher PayPal im Online-Handel. Nun interessiert sich das US-amerikanische Unternehmen aber auch für Blockchains. So hat sich der Bezahldienst an der ersten Finanzierungsrunde für „Cambridge Blockchain“ beteiligt. Cambridge Blockchain ist ein Blockchain-Start-up, welches digitale Identity-Unternehmenssoftware für Finanzinstitute anbietet und Einzelpersonen Kontrolle über ihre Identitätsdaten ermöglicht. Über die Höhe des Investitionsbetrags wollten sich aber weder PayPal noch Cambridge Blockchain äußern. Laut der US-Börsenaufsichtsbehörde hat Cambridge Blockchain in den letzten Monaten rund 3,5 Millionen Dollar von seinen Investoren einsammeln können. Zu den Investoren von Cambridge Blockchain gehören neben PayPal die Investmentfirma „Partech International“, die Investmentgesellschaft „Omidyar Network“ und das multinationale Unternehmen „Foxconn Technology Group“. Die Beteiligung von PayPal an der Blockchain fällt dementsprechend eher niedrig aus.

Wieso investiert PayPal in das Blockchain-Start-up?

PayPal gibt als Grund für die Investition in Cambridge Blockchain an, dass das Unternehmen Blockchains für digitale Identitäten in einer Weise einsetzt, die für Finanzdienstleistungsunternehmen wie PayPal von Vorteil sein können. PayPal möchte mit seiner Investition mögliche Kooperationen ausloten, um die Blockchain-Technologie in Zukunft nutzen zu können. Cambridge Blockchain gehörte zuvor zu einer kleinen Gruppe von Start-up-Unternehmen, die am Accelerator-Programm „Fintech Europe 2018“ von PayPal teilnahmen. Für PayPal ist dies nicht die erste Begegnung mit Blockchain-Technologie. Im Mai 2018 reichte das Unternehmen ein Patent für ein Transaktionssystem ein, welches die Transaktionsraten für Kryptowährungen beschleunigen soll.

Was ist eine Blockchain?

Eine Blockchain ist eine erweiterbare Liste von Datensätzen. Diese Datensätze werden „Blöcke“ genannt und sind mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet. Jeder dieser Blöcke enthält Transaktionsdaten und einen Zeitstempel. Es ist bei Blockchains entscheidend, dass spätere Transaktionen auf früheren Transaktionen aufbauen. Nur so kann verhindert werden, dass die Existenz und der Inhalt der früheren Transaktionen manipuliert werden. Eine manipulierte Blockchain ist daran zu erkennen, dass sie Inkonsistenzen in den Berechnungen aufweist. Diese Art der kryptografischen Verkettung in einem dezentral geführten Buchungssystem ist der technische Grundstein für Technologien wir Kryptowährungen. 2008 wurde die erste Blockchain öffentlich verteilt. Die Kryptowährung „Bitcoin“ ist die erste, die den praktischen Nutzen aus der Blockchain zog. Alle Kryptowährungen basieren auf der Technologie von Blockchains und sind ohne diese nicht möglich. Blockchains bringen einige Vor- und Nachteile mit sich. Als Vorteile der Blockchain gelten unter anderem der Schutz großer Datenmengen mittels Verschlüsselung und Zugriffsverwaltung, die einfache Verifizierung von Datenbezugspunkten und das automatische Aufspüren von Schwachstellen in der Lieferkette, im Zahlungsverkehr und in anderen Geschäftsprozessen. Nachteile der Blockchain-Technologie sind die wenig individuelle Skalierbarkeit, die Einschränkungen beim Speicherplatz und die nur schwer zu verwaltenden Berechtigungen.