Meilen sammeln wird zukünftig schwieriger

Wer viel fliegt, der braucht auch die perfekte Kreditkarte. Allgemein gelten Modelle aus dem Kreditkartenvergleich für Menschen, die viel im Ausland unterwegs sind, als besonders attraktiv. Wenig überraschend haben auch die Fluggesellschaften das Marktsegment erkannt. Die Konditionen der Airline-Kreditkarten werden nun allerdings deutlich schlechter.

Viele Vielflieger haben entweder eine Kreditkarte von Air Berlin oder von der Lufthansa im Geldbeutel. Im Kreditkarten-Vergleich unterscheiden sich beide Kreditkarten nur in einigen Punkten, die grundsätzliche Systematik ist dieselbe. Grundsätzlich setzen dabei schlichtweg die Kunden, die häufiger mit Air Berlin unterwegs sind, auf die rote Kreditkarte der zweitgrößten deutschen Airline und der Landesbank Berlin-Brandenburg. Kunden, die dagegen der Lufthansa vertrauen, setzen auf die blaue oder goldene Kreditkarte des deutschen Marktführers, der auf eine Zusammenarbeit mit der ebenfalls in Berlin ansässigen Deutschen Kreditbank (DKB) setzt. Nun allerdings haben beide Unternehmen angekündigt, die Konditionen ihrer Kreditkarten zu verschlechtern. Zukünftig müssen Verbraucher mehr Geld umsetzen, um auch weiterhin von den Vorzügen der Karten profitieren zu können.

Eine Meile für zwei Euro Umsatz

Bislang galt es als üblich, dass Inhaber einer der verschiedenen Kreditkarten der Lufthansa oder der Air Berlin für einen Euro Umsatz auch eine Meile gutgeschrieben bekommen. Einzige Ausnahme war bis dato die Lufthansa Miles & More Credit Card White – ein günstiges Einstiegsmodell. Mit der Deckelung der Interbankenentgelte auf nunmehr nur noch 0,3 Prozent durch die Europäische Union allerdings werden die Gewinne der Kreditkartenbanken deutlich geringer. Für Inhaber einer Vielfliegerkreditkarte hat das fatale Folgen. Die Lufthansa stellt gleich alle Kreditkarten auf nur noch eine Meile für zwei Euro Umsatz um – auch die Mietwagenvollkaskoversicherung, bislang bei Premium-Modellen inkludiert, fällt weg. Die Air Berlin verwendet ihr Standardmodell ebenfalls in gleicher Weise, führt gleichzeitig aber eine zusätzliche Kreditkarte ein. Die Air Berlin Visa Card plus bietet weiterhin eine Meile für jeden Euro Umsatz – die Jahresgebühr aber liegt mit 79,90 Euro deutlich über den 49,90 Euro, die bislang aufgerufen wurden.

Firmenkreditkarten bleiben außen vor

Nicht betroffen sind die sogenannten „Business“-Modelle, die weiterhin dieselben Konditionen bieten. Beantragen kann diese Karten heute aber nicht mehr jeder, denn die EU-Regulierung sieht eben keine Begrenzung der Interbankenentgelte bei Firmenkreditkarten vor. Wer bislang ein Modell „Business“ hat, dieses aber auch für private Ausgaben einsetzt, muss es aus rechtlicher Sicht eintauschen. Wer das Modell aus dem Kreditkartenvergleich dagegen tatsächlich nur geschäftlich einsetzt, der darf sich auch weiterhin über die altbekannten Vorteile der Airline-Kreditkarten freuen. Bei der Lufthansa bedeutet das weiterhin eine Meile für jeden Euro Umsatz und eine inkludierte Mietwagenvollkaskoversicherung (nur Miles & More Credit Card Gold Business). Bei der Air Berlin sammelt man mit einer Firmenkreditkarte auch weiterhin eine Prämien- und sogar Statusmeile für jeden Euro Umsatz – bei einer gleichbleibenden Jahresgebühr von 49,90 Euro.

Kostenlose Kreditkarten für Vielflieger

Wer wirklich viel mit einer Fluggesellschaft unterwegs ist, hat durch die Änderungen nicht unbedingt einen Nachteil. Bei Air Berlin erhalten Kunden mit einem Platinum-Status auch das Spitzenmodell Air Berlin Visa Card plus kostenfrei. Kunden mit einem Gold-Status erhalten zumindest noch einen Rabatt. Bei der Lufthansa gibt es die Kreditkarte für Senator- und HON Circle-Mitglied kostenfrei. Frequent Traveler erhalten einen Rabatt. Freuen wird sich wohl dennoch keiner, denn negative Veränderungen im Kreditkarten-Vergleich werden nie positiv aufgenommen.