Gravierendes Datenleck bei Mastercard

Kreditkarten versprechen eine enorme Sicherheit – zumindest solange keine Daten geklaut werden wie in einem aktuellen Fall von Mastercard.

Mastercard und Visa sind weltweit die Marktführer in Hinblick auf die Kreditkartentechnologie, mithalten kann mit den beiden Riesen nur China UnionPay. Auch in Hinblick auf die Zahlungssicherheit setzen Mastercard und Visa Maßstäbe, nicht umsonst hat sich die Kreditkarte in den letzten Jahren einen enorm guten Ruf in Hinblick auf die Sicherheit erarbeitet. Gerade Mastercard muss nun allerdings ein großes Datenleck einräumen, dass fast 90.000 Verbraucher in Deutschland betrifft.

Großes Datenleck bei Mastercard Priceless Specials

Vor knapp zwei Jahren hat Mastercard in Deutschland ein eigenes Loyalitätsprogramm gestartet, bei dem sich alle Verbraucher mit einer Mastercard-Kreditkarte registrieren konnten. Notwendig war dabei die Hinterlegung einer eigenen Kreditkarte, danach wurden automatisch mit jeder Zahlung Punkte gesammelt. Ein ganz großer Erfolg war das Programm zwar nicht, doch dennoch machte Mastercard immer mal wieder mit Aktionen auf sich aufmerksam. Damit ist es jetzt vorbei, denn das Programm wird in Folge eines enormen Datenlecks vorerst eingestellt. Das genaue Ausmaß ist noch unklar, fest steht allerdings, dass Listen mit zahlreichen relevanten Kundendaten gestohlen wurden und in die Hände von Kriminellen geraten sein könnten.

Unverschlüsselte Kartennummern bei Mastercard entwendet

Besonders gravierend ist neben der Entwendung von Vor- und Zunamen, Adressen, E-Mail Adressen und weiteren Datensätzen sicherlich, dass scheinbar unverschlüsselte Kartennummern entwendet wurden. Anfangs erklärte Mastercard noch, dass nur die ersten zwei und letzten vier Nummern der Kreditkarte möglicherweise von dem Datenleck betroffen sein könnten – kurz darauf musste das Unternehmen dann einräumen, dass doch auch komplette unverschlüsselte Nummern betroffen sein könnten. In wie vielen Fällen dies der Fall ist, lässt sich aktuell noch nicht sicher sagen, es könnten allerdings knapp 90.000 Fälle sein – damit handelt es sich um eines der größten Datenlecks in der Geschichte von Mastercard in Deutschland.

Betroffene Kreditkarten sollten gesperrt werden

Mastercard verweist Kunden darauf, dass sie ihre mögliche Betroffenheit von dem Datenleck auf einer Online-Plattform prüfen können. Wer betroffen ist, sollte als Sicherheitsmaßnahme die Kreditkarte bei der eigenen Bank austauschen lassen. Einige Banken wie die DKB (Miles & More Kreditkarte) oder Barclaycard (z.B. Barclaycard Platinum Double) haben bereits einen automatischen Austausch von betroffenen Karten durchgeführt. Wer bislang noch keinen automatischen Austausch angeboten bekommen hat, sollte sich an seine Kartenbank wenden. Dies gilt in jedem Fall dann, wenn man mit einer entsprechenden Kreditkarte bei Mastercard Priceless Specials angemeldet war. Zwar ist unklar, ob mit den gestohlenen Daten wirklich betrügerische Aktivitäten möglich sind, doch Sicherheit geht in diesem Fall zweifelsfrei vor.