Die D-Mark im Jahr 2018

Die Einführung des Euros ist fast zwei Jahrzehnte her und Verbraucher mussten sich eigentlich von der D-Mark verabschieden, aber so ganz auf sie verzichten konnten dann wohl doch nicht alle. Die D-Mark ist in Schein- und Münzenform immer noch im Umlauf.

Aller Abschied fällt schwer

Auch 17 Jahre nach Einführung des Euros, scheint der Abschied von der D-Mark schwerzufallen. Es sind noch immer Mark und Pfennig im Milliardenwert im Umlauf. Ende November waren nach Angaben der Deutschen Bundesbank Scheine und Münzen im Gesamtwert von 12,55 Milliarden D-Mark noch nicht umgetauscht. Davon entfielen 5,88 Milliarden Mark auf Banknoten und 6,67 Milliarden Mark auf Münzen. Dies entspricht ungefähr 166 Milliarden Banknoten und mehr als 23 Milliarden Münzen. Der größte Teil der Bestände wurde zu Zeiten der Euro-Einführung Anfang 2002 eingewechselt. Seitdem werden jährlich D-Mark im Wert von 70 bis 100 Millionen Mark bei der Bundesbank eingereicht. Laut Notenbank waren es bis Anfang Dezember dieses Jahres bereits 86 Millionen Mark. Obwohl die alten Scheine und Münzen kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr sind, so sind sie aus dem Alltag noch nicht komplett verschwunden. Manche Händler nehmen die alte Währung freiwillig an. Es gibt immer wieder Aktionstage an denen Verbraucher mit D-Mark einkaufen gehen können. Bei einer Aktion der Modekette C&A können Kunden mit D-Mark für ihre Einkäufe zahlen und erhalten ihr Wechselgeld in Euro. So gehen bundesweit täglich etwa 15.000 bis 70.000 Euro in Filialen ein. Kunden sparen sich damit den Weg zur Bank.

Schätze und Geldschnipsel

Es werden immer wieder D-Mark-Schätze per Zufall gefunden. Sie sind versteckt in Schubladen, auf Dachböden oder im Garten. Im Gegenteil zu anderen Euro-Ländern können in Deutschland die D-Mark-Bestände unbefristet bei der Bundesbank umgetauscht werden. In den meisten Fällen sind die D-Mark-Schätze allerdings beschädigt. Bei einem Fall aus Südbaden wurden Geldschnipsel im Wert von rund 50.000 Mark auf einem Dachboden in einer Kiste entdeckt. Mäuse hatten die Banknoten zernagt, um ihre Nester damit zu bauen. Damit ist das Geld aber nicht zwangsweise verloren. Die deutsche Bundesbank ersetzt kaputte D-Mark-Scheine, wenn mehr als 50 Prozent der Banknote noch vorhanden sind. Dafür wird nicht einmal eine Gebühr verlangt. Diese Regelung gilt auch für Euro-Scheine. Ein kaputter Schein ist damit nicht automatisch verloren, solange noch mindestens 51 Prozent des Scheins vorhanden sind.

Verlorene Bestände und Falschgeld

In Deutschland ist der unbegrenzte Eintausch von D-Mark in Euro zwar möglich, dies ist aber nicht in allen Ländern der gemeinsamen Währungsunion der Fall. Nach Einschätzungen der Notenbank ist ein Teil der D-Mark-Bestände wohl verloren gegangen, wurde vernichtet oder ist in Sammlerschatullen gelandet. Der größte Teil des nicht eingetauschten Geldes befindet sich, Schätzungen zufolge, im Ausland. Dort hat die D-Mark eine Wertaufbewahrungsfunktion. Es kommt auch immer wieder vor, dass gefälschte D-Mark-Scheine auftauchen oder gar echte D-Mark-Scheine für Falschgeld gehalten werden. In einem Fall aus dem Ostallgäu wollte eine Rentnerin an der Supermarktkasse mit einem Fünf-Mark-Schein bezahlen, allerdings weigerte sich die Kassiererin die Banknote anzunehmen. Damit aber nicht genug, die Kassiererin hielt den Schein für Falschgeld und rief direkt die Polizei. Die Polizei konnte die junge Frau aber beruhigen und stellte fest, dass die Kassiererin einfach zu jung ist, um die alte Währung noch zu kennen.