Coin räumt mit dem Kartendschungel auf

Mit dem US-Startup Coin soll dem Kartendschungel im Portemonnaie entgegengewirkt werden. Die Idee dahinter: Statt viele verschiedene Kreditkarten, girocards oder Geschenkkarten mit sich tragen zu müssen, hat man nur eine einzige Karte in der Brieftasche. Sie hat dieselbe Größe wie die bekannten Zahlkarten und kann voraussichtlich bis zu acht verschiedene Karten speichern. Was genau dahinter steckt, lesen Sie im folgenden Artikel.

Was ist Coin?

Coin ist ein US-amerikanisches Startup mit Sitz in San Francisco, was derzeit noch Geld für eine möglicherweise revolutionäre Idee sammelt. Das Unternehmen stellt eine Zahlungskarte her, welche bis zu acht verschiedene Karten in einer vereint. Über die Coin mobile app ist sogar die unlimitierte Speicherung von Karten möglich. Doch wie funktioniert das?

Wie funktioniert Coin?

Nachdem sich Nutzer die Coin mobile app installiert haben, müssen sie die gewünschte Karte, die gespeichert werden soll, lediglich abfotografieren. Die App erkennt alle wichtigen Daten, bereitet diese auf und speichert sie in der App. Über eine Schnittstelle kann sich Coin, also die physische Karte die gewünschten Daten abrufen. Der Nutzer kann selbst bestimmen, welche Karten gerade über Coin verfügbar sein sollen.

Die Coin-Karte selbst ist der Größe standardisierter Kreditkarten oder Geschenkkarten angepasst, also 80,5 mm x 54 mm x 0,84 mm. Derzeit gibt es sie nur in schwarz, wobei weitere Farben geplant sind. In einer Ecke befinden sich ein Display und darunter ein rundes Auswahlfeld. Mit diesem kann man die im Coin gespeicherten Karten auswählen. Möchte man beispielsweise im Geschäft mit seiner Visakarte bezahlen und ist diese auf dem Coin hinterlegt, wählt man sich die Kreditkarte über das Auswahlfeld aus (man klickt sich durch die Kartendaten). Auf dem Display erscheinen der Name der Bank oder der Kartengesellschaft, die letzten vier Ziffern der Kartennummer, das Gültigkeitsdatum sowie den CVV-Code. Nun  muss nur noch der Zahlungsvorgang wie gewohnt durchgeführt werden. Coin kann auch an Geldautomaten eingesetzt werden.

Wie sicher ist Coin?

Für Sicherheit sorgt unter anderem ein automatisiertes Sperrsystem. Über die Mobile App können Nutzer festlegen, ab wann Coin deaktiviert werden soll. Das bedeutet, dass die Nutzungsmöglichkeit von Coin an das eigene Smartphone gebunden ist. Sobald die Karte die Nähezum bzw. die Kommunikation mit dem Mobiltelefon verliert, wird Coin deaktiviert. Je nachdem, wie groß der Zeitraum der Sperre durch den Nutzer ausgewählt wurde, kann es also auch zur Deaktivierung kommen, wenn das Smartphone beispielsweise im Flugmodus ist. Eine Reaktivierung können Nutzer selbstständig über die App vornehmen. Sollte das Smartphone verloren gehen, könne alle Daten über das neue Phone konfiguriert werden. Demnach ist Coin nicht wirklich an das Smartphone als vielmehr an das App-Konto gebunden.

Coin unterstützt derzeit noch kein Chip- und PIN-Verfahren (EMV), ist für die Zukunft aber angedacht. US-Interessenten können sich das Produkt online vorbestellen. Eine erste Auslieferung ist für Sommer 2014 angesetzt. Coin soll zukünftig 100 US-Dollar kosten, ist derzeit aber noch für die Hälfte vorbestellbar.

Bild (bearbeitet):
https://onlycoin.com