Business Kreditkarten werden stark begrenzt

Bislang wurden im Kreditkartenvergleich gewöhnlich sowohl normale Kreditkarten als auch Kreditkarten mit dem Vermerk „Business“ angeboten. Eine Rolle spielte das bislang aber nicht, denn auch Privatpersonen konnten sogenannte Firmenkreditkarten beantragen. Damit ist ab Dezember aber Schluss, denn die Europäische Union hat umfangreiche Änderungen beschlossen.

Als eine der größten Änderungen der Geschichte der Kreditkartenzahlung in Europa wurde die Begrenzung der Interbankenentgelte auf nur noch 0,3 Prozent der jeweiligen Zahlungssumme von Politikern und einigen Medien beschrieben. Doch die Reform kommt ein wenig halbgar daher, denn was viele nicht wissen: Nicht bei allen Kreditkarten sinken die Interbankenentgelte. Statt bei jeder Zahlung zukünftig nur noch 0,3 Prozent der Zahlungssumme bezahlen zu müssen, geht bei Händlern jetzt das große Rechnen los. Ausgenommen sind von der Neuregelung nämlich alle Kreditkarten von American Express und Diners Club sowie jegliche Firmenkreditkarten. Hat eine Kreditkarte also den Vermerk „Business“, müssen Händler zukünftig auch weiterhin die üblichen Kreditkartenentgelte zwischen einem und zwei Prozent tragen.

Starke Beschränkung der „Business“-Kreditkarten

Das hat auch Folgen für den Kreditkartenvergleich, denn zukünftig kann keineswegs mehr jeder eine Business-Kreditkarte beantragen. Musste man dafür bislang weder einen Nachweis erbringen noch überhaupt die Karte für rein geschäftliche Zwecke einsetzen, wird beides ab Dezember vorgeschrieben. Altkunden, welche die Kriterien zukünftig nicht mehr erfüllen, erhalten eine neue Kreditkarte – und müssen oft mit schlechteren Konditionen rechnen. Viele Anbieter haben verkündet, dass die Kreditkarten in Zukunft teurer werden müssen. Dazu gehört unter anderem auch Airplus, einer der größten Anbieter von Firmenkreditkarten in Deutschland. Auch die beiden Airlines Lufthansa und Air Berlin beziehungsweise die beiden hinter den Kreditkarten der Airlines stehenden Banken haben bekanntgegeben, dass die Gebühren für privat genutzte Kreditkarten bei gleichbleibender Leistung steigen werden.

Business-Kreditkarten nur noch unter bestimmten Voraussetzungen

Wer eine Business-Kreditkarte im Geldbeutel haben will, der muss zukünftig einige Voraussetzungen erfüllen. Bei Mitarbeitern etwa muss eine Abbuchung der Kreditkartenrechnung direkt vom Konto der Firma erfolgen, eine indirekte Abrechnung über ein privates Konto und später etwa eine Reisekostenabrechnung ist nicht mehr möglich. Auch Selbstständige müssen die Kreditkartenabrechnung zukünftig direkt von einem Geschäftskonto abbuchen lassen, um die Kriterien für eine Business-Kreditkarte zu erfüllen. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, eine Business-Kreditkarte aber bereits vor der Änderung im Kreditkarten-Vergleich beantragt hat, muss damit rechnen, dass die Karte früher oder später ausgetauscht wird. Schreiben, die einen Austausch ankündigen, haben die großen Banken, die mit Firmenkreditkarten arbeiten, bereits versandt.

Unangenehme Änderungen für Kunden

Für Verbraucher könnten die Änderungen nur schwerlich unangenehmer sein. Sie müssen sich darauf einstellen, zukünftig Kreditkarten in der Hand zu halten, die entweder weniger Leistung bieten oder teurer sind. Ein gutes Beispiel sind die im Kreditkartenvergleich angebotenen Airline-Kreditkarten. Bei der Lufthansa Miles & More CreditCard sammelt man zukünftig ohne Business-Kreditkarte nur noch eine Meile für je zwei Euro Umsatz anstatt wie bisher für jeden Euro Umsatz. Auch die beliebte Mietwagenvollkaskoversicherung fällt bei privat genutzten Kreditkarten weg. Bei der Air Berlin Visa-Kreditkarte muss man entweder 30 Euro im Jahr draufzahlen, um in Zukunft gleichbleibende Vorteile genießen zu können, oder sich für denselben Preis damit zufriedengeben, dass es zukünftig ebenfalls nur noch eine Meile für jeden zweiten Euro Umsatz gibt. Nicht jeder wird die EU-Regelung, die im Dezember in Kraft tritt, als positiv wahrnehmen.