Banken geben niedrige Zinsen nicht weiter

Bei 0,05 Prozent liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Banken kommen entsprechend so billig wie nie an Geld aus den Töpfen der Zentralbank. Kunden merken davon aber wenig, wie sich im Kreditkartenvergleich teils deutlich zeigt. Die Stiftung Warentest hat sogar einen Anbieter gefunden, bei dem der derzeitige Zinssatz bei unfassbaren 16 Prozent liegt.

Im Kreditkartenvergleich findet man nicht nur Schnäppchen aus dem Bereich Kreditkarte, sondern auch so einige spannende Kontoprodukte. Da es hauptsächlich Direktbanken sind, die eine Kreditkarte in Verbindung mit einem Girokonto anbieten, sind meist auch die Zinssätze für den Dispositionskredit relativ gering. Bei vielen Anbietern im Kreditkarten-Vergleich darf man sich beispielsweise auf einen Dispositionszins von weit unter zehn Prozent freuen. Auch der zusätzliche Zinssatz für geduldete Überziehungen – also Überziehungen über den vereinbarten Kreditrahmen hinaus – fällt bei vielen dieser Anbieter weg. Das ist aber keineswegs überall der Fall, wie eine Studie der Stiftung Warentest ans Licht gebracht hat.

Bis zu 16 Prozent Dispositionszinsen

Bei einer Bank müssen Kunden laut der Stiftung Warentest besonders „leiden“, wenn sie ihr Konto überziehen. Der schlechteste Anbieter verlangt für die Nutzung des Dispositionskredits demnach einen unfassbaren Zinssatz von 16 Prozent. Auch viele andere der insgesamt 1.500 untersuchten Banken bewegen sich demnach weit über der Schwelle von zehn Prozent. Damit aber noch nicht genug, denn die Untersuchung hat auch ans Licht gebracht, dass die allermeisten Anbieter auch einen Überziehungszins verlangen. Bei den meisten Banken fällt dieser an, wenn der Kunde sein Konto um mindestens das Doppelte oder Dreifache des Monatsgehalts überzogen hat. Jener Zinssatz liegt meistens noch einmal mindestens fünf Prozent über dem Dispositionszins, womit teilweise Zinssätze von insgesamt über 20 Prozent fällig werden.

Direktbanken bieten deutlich fairere Gebühren

Wer sich von seiner Bank abgezockt fühlt, der sollte sich im Kreditkartenvergleich mit den Angeboten von Direktbanken auseinandersetzen. Diese bieten meist deutlich fairere Gebühren – da ist der Dispositionskredit sogar nur ein Beispiel. Doch schon allein wer diesen häufiger nutzt, sollte einen Wechsel unbedingt in Erwägung ziehen. Das Sparpotenzial ist nämlich deutlich größer als viele denken. Bei einer durchschnittlichen Überziehung von 1.000 Euro in einem Jahr fällt beispielsweise bei einer Bank mit einem Zinssatz von sieben Prozent gerade einmal eine Gebühr von 70 Euro. Bei einem Anbieter, der 15 Prozent für dieselbe Dienstleistung verlangt, muss man dagegen 150 Euro und damit mehr als das Doppelte abdrücken. Auf Grund der großen Intransparenz vieler Institute wissen viele Bankkunden aber gar nicht, wie viel sie im Fall des Falles zahlen müssen – auch das kritisiert die Stiftung Warentest in ihrer Umfrage.

Nicht nur beim Dispokredit gibt es Sparpotenzial

Der Dispositionskredit ist allerdings nur eine von vielen Sachen, wo Kunden noch viel Sparpotenzial haben können. Viele Anbieter im Kreditkartenvergleich sind etwa auch bei den Grundgebühren deutlich überlegen. Diese belaufen sich bei den meisten Anbietern auf null Euro, bei stationären Banken fallen dagegen oft bis zu 100 Euro im Jahr an. Selbstredend sind auch die Kreditkarten der meisten Direktbanken deutlich günstiger. Wer sich im Kreditkarten Vergleich etwa intensiv mit den verschiedenen Angeboten auseinandersetzt, der findet einfach und schnell eine kostenlose Kreditkarte – bei der eigenen Hausbank ist das dagegen oft ein äußerst schwieriges Unterfangen. Über einen Wechsel nachzudenken lohnt sich da auf alle Fälle.