8-Milliarden-Euro-Panne bei Commerzbank-App

Technik ist nicht perfekt und Fehler können sich immer einschleichen. Meistens handelt es sich dabei um kleine Fehler, die einfach behoben werden können. In seltenen Fällen kann es aber zu größeren Fehlern kommen, deren Aufklärung und Behebung schwieriger ist.

„Rewe sagt Danke“

„Rewe sagt Danke“, damit ist die Abbuchung von mehr als acht Milliarden Euro bei einer Rewe-Kundin in ihrer Banking-App unterzeichnet. Aber von Anfang an: Als eine Rewe-Kundin aus Ainring (Bayern) eines Morgens auf ihrer Commerzbank Banking-App eine Abbuchung von über acht Milliarden Euro sah, brach für die Kundin natürlich erstmal die Welt zusammen. Nach einem Telefonat mit ihrem Vater, der seine aufgebrachte 33-jährige Tochter beruhigen konnte, erfolgten mehrere Anrufe bei Rewe. Dort wurde der Kundin erklärt, dass die Abbuchung nie stattgefunden hatte und dass alle Systeme Alarm geschlagen hätte, wäre eine so hohe Summe bei dem Lebensmitteleinzelhandel eingegangen. Nach einem Anruf bei der zuständigen Commerzbank war der vermeintliche Fehler auch direkt gefunden.

Auslöser der Panne

Der Auslöser der Panne war wohl das Fehlen eines Systemupdates gewesen. Im ersten Moment klingt diese Erklärung natürlich logisch. Bei veralteter Software muss nicht zwangsläufig etwas schiefgehen, aber die Gefahr besteht trotzdem. Das Risiko verhält sich ähnlich wie mit Sommerreifen im Winter zu fahren. Es kann sein, dass nichts passiert, aber es kann genauso gut etwas passieren. Im Umgang mit Technologie sollte generell darauf geachtet werden, dass die Betriebssysteme auf dem neuesten Stand sind. Kurios an dieser Erklärung der Panne ist nur, dass die betroffene Kundin nicht bei Rewe mit ihrer Karte gezahlt haben soll. Die Banking-App hat sich demnach den Betrag selbst zusammengebastelt. Die Abbuchung ging bei Rewe selbst auch nie ein. Ob wirklich das Fehlen eines Systemupdates der Fehler war, kann nicht genau gesagt werden, weil dazu der Server und das Smartphone selbst untersucht werden müssten. Der Fehler kann nämlich genauso gut beim Zusammenspiel zwischen der App mit der Datenbank, dem Internet und der Geschäftslogik passiert sein. Verbraucher sollten daher immer darauf achten, dass die Betriebssysteme ihrer Elektrogeräte auf dem neuesten Stand sind. Falls dann immer noch Fehler bei der Gerätesoftware auftreten sollten, liegt die Schuld immerhin nicht bei dem Kunden selbst.

Nicht die erste Panne der Commerzbank

Diese Panne ist nicht die erste mit der sich die Commerzbank dieses Jahr befassen musste. Bereits im August musste die Commerzbank eine Panne eingestehen, die wesentlich mehr Kunden betraf, als diese 8-Milliarden-Euro-Panne. Ende Juli standen viele Commerzbank-Kunden vor dem gleichen Problem. Ihr Konto war leer, obwohl das Gehalt bereits vom Arbeitgeber überwiesen wurde. Besonders tragisch an dieser Panne war, dass die betroffenen Kunden wirklich auf das Gehalt angewiesen waren und waren dementsprechend wütend auf das Frankfurter Bankhaus. Grund dafür war laut Commerzbank ein technischer Fehler im eigenen System. Die Bank entschuldigte sich für die Panne und erklärte, dass sie mit Hochdruck an einer Lösung arbeite. Die vorübergehende Lösung für die Kunden war, dass sie sich in allen Commerzbankfilialen mit Kassenschalter Geld auszahlen konnte, auch wenn sich dieses noch nicht auf dem Konto befand. Bis die Panne behoben werden konnte, vergingen fast drei Tage.