Europäische Zentralbank verkündet neue Geldscheine

2002 ersetzte der Euro die vorherigen nationalen Währungen innerhalb der Euro-Zone. Eine gemeinsame Währung in Europa war schon seit den siebziger Jahren im Gespräch, erforderte aber doch Jahrzehnte bis sie realisiert werden konnte. Der Euro soll vor allem den Handel im europäischen Raum erleichtern. Die Scheine, die 2002 ausgegeben wurden, werden seit 2013 überarbeitet und Stück für Stück in Umlauf gebracht.

Neue Geldscheine für den Euroraum

Der Termin steht fest. Am 28. Mai 2019 sollen Verbraucher erstmals die neuen 100- und 200-Euro-Scheine in den Händen halten können. Die Scheine wurden komplett überarbeitet und mit besseren Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Damit endet schließlich die Überarbeitungsphase der Euroscheine. Die Europäische Zentralbank (EZB) verfügt über die Hoheit der Banknoten im Euroraum und ist somit auch zuständig für die Überarbeitung der Geldscheine. Neben Deutschland gehören 18 weitere Mitgliedstaaten zum Euroraum. Grund für die Einführung der neuen Geldscheine ist die Bekämpfung von Falschgeld. Falschgeld ist weltweit ein großes Problem. Die Notenbanken tauschen sich untereinander aus, wenn Falschgeld auftaucht und geben Informationen über die Art und Weise der Fälschung untereinander weiter. Neben der Europäischen Zentralbank befassen sich insbesondere Europol und Interpol mit dem Kampf gegen Falschgeld.

Neue Sicherheitsmerkmale und Aufwand

Der große Unterschied zwischen den alten und den neuen Geldscheinen sollen vor allem die neuen Sicherheitsmerkmale sein. Die neuen Geldscheine sollen dadurch schwieriger zu fälschen sein. Der Wert der Scheine ist beispielsweise als „Smaragd-Zahl“ aufgedruckt, die ihre Farbe ändert, wenn die Banknote etwas zur Seite geneigt wird. Seit der zweiten Serie der Eurobanknoten ist das Wasserzeichen der Geldscheine die griechische Mythenfigur Europa. Beim neuen Zwanzig-Euroschein ist Europa allein nicht genug. Die Banknote hat ein „Potraitfenster“, welches durchsichtig wird, wenn der Schein gegen Licht gehalten wird. Die Figur der Europa wird dadurch von beiden Seiten sichtbar. Der Fünfzig-Euroschein hat auch ein solches „Potraitfenster“. Die Frage, die sich viele Verbraucher stellen, ist ob sich der Aufwand und die Kosten für die Überarbeitung der Geldscheine überhaupt lohnen. Gemessen an den jüngsten Falschgeldzahlen ist zu sagen, dass sich der Aufwand lohnt. Sowohl in Europa als auch in Deutschland sank die Zahl der Euro-Blüten. Nach Einschätzung der EZB liegt das auch an den verbesserten Sicherheitsmerkmalen der neuen Scheine. Die Produktion eines neuen Geldscheins kostet rund acht bis neun Cent, was wirklich nur ein Bruchteil davon ist, welche finanziellen Schäden jährlich entstehen, wenn mit Falschgeld gehandelt wird.

Die neuen Scheine

Die neue Euro-Banknotenserie begann am 2. Mai 2013 mit den neuen Fünf-Euroscheinen. Die Zehner folgten am 23. September 2014. Die zweite Generation der „kleinen“ Scheine ist mit einer Speziallackierung überzogen, um die Scheine haltbarer zu machen. Die höherwertigen Scheine besitzen diese Lackierung nicht, da sie nicht so oft den Besitzer wechseln, wie die Fünfer und Zehner. Am 25. November 2015 kam der überarbeitete Zwanzig-Euroschein in den Umlauf, der neue Fünfziger folgte am 4. April 2017. Trotz der neuen Scheine bleiben die alten Scheine weiterhin gültig und werden nach und nach von den Notenbanken ausgetauscht. Die Einführung der neuen Scheine geschieht so langsam und in so großen Abständen, weil sich Händler, Banken und auch die technischen Geräte erst auf die neuen Scheine einstellen müssen. Bei Einführung des neuen Fünf-Euroscheins in 2013 waren viele Automaten noch nicht auf die neuen Scheine eingestellt und nahmen diese daher nicht an. Auch einige Einzelhändler wussten noch nichts von den neuen Scheinen und hielten diese deshalb für Falschgeld. Mit den neuen 100- und 200-Euro-Scheinen soll die neue „Europa-Serie“ komplett sein. Der EZB-Rat hat Anfang Mai 2016 nämlich beschlossen, dass gegen Ende 2018 die Ausgabe der 500-Euro-Scheine eingestellt werden soll. Die sich im Umlauf befindlichen 500-Euro-Scheine sollen aber weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und sollen unbegrenzt umtauschbar sein.